Bewerbungsgespräche über Skype, Azubi-Ausbildung auf Distanz, Personalgespräche im Home Office: Die Auswirkungen der Corona-Krise haben auch das Personalwesen drastisch verändert.

Dennoch gibt es jenseits der Pandemie zwei Entwicklungen, die in diesem Jahr weiter an Boden gewonnen haben: das Employer Branding und eine neue Generation von Führungskräften.

Das Unternehmen als Marke auf dem Arbeitsmarkt

Bereits vor der Corona-Krise litt die Wirtschaft unter einem Fachkräftemangel, und die Auswirkungen der Pandemie in Verbindung mit dem digitalen Wandel haben dieser Situation auf dem Arbeitsmarkt eine neue Dynamik verliehen.

Ein gutes Beispiel hierfür ist das Finanzwesen: Banken sind im Zuge der Digitalisierung vermehrt auf der Suche nach IT-Spezialisten, um bei der Digitalisierung mitzuhalten. Dabei stehen sie mit anderen Branchen im Wettbewerb, die ebenfalls IT-Experten brauchen. Die Folge: Das Angebot an geeigneten Fachkräften ist kaum noch vorhanden, und die Digitalisierung der Kreditinstitute stagniert – unter Umständen mit weitreichenden Folgen in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit im Markt.

Um bei der Suche nach jungen Fachkräften mitzuhalten, müssen sich Unternehmen heute auf dem Arbeitsmarkt deshalb völlig neu präsentieren – mithilfe des Employer Brandings. Dabei wird ein Unternehmen mit Mitteln des Marketings zur einer Marke gemacht. Zu den Maßnahmen gehört ein zeitgemäßer, offener Auftritt auf Arbeitgeber-Bewertungsportalen wie kununu oder Glasdoor ebenso wie attraktive Zusatzleistungen zum Gehalt. Auch die Umsetzung von Maßnahmen, die eine Work-Life-Balance für Mitarbeiter ermöglichen, zählt dazu.

Besonders junge High Potentials achten heute darauf, was ihnen ein potenzieller Arbeitgeber außer einem attraktiven Gehalt noch bietet. Deshalb ist für das HR-Personal Weiterbildung so wichtig. Sie sorgt dafür, dass ein Unternehmen mithilfe seines Human Resources Managements effektives Employer Branding auf der Höhe der Zeit betreibt, um bei der Suche nach Fachkräften nicht ins Hintertreffen zu geraten.

Ein neuer Führungsstil in der Chefetage

Während früher von oben nach unten durchregiert wurde, setzt sich heute eine neue Management-Generation durch, die sich nicht mehr durch Monopolwissen und eine hierarchische Denke auszeichnet.

Durch neue Informationsflüsse und Kommunikationstechnologien in Verbindung mit dem neuen Selbstbewusstsein der jungen Erwerbsgeneration verschiebt sich das Verhältnis zwischen Anführern und Mitarbeitern gerade nachhaltig. Moderne Führungskräfte müssen ihr Team heute von sich und der Notwendigkeit der anfallenden Aufgaben überzeugen, um effizient zu sein.

Dabei werden Projekte ganz oder teilweise in die Verantwortlichkeit der Mitarbeiter übergeben, oft inklusive von Entscheidungsbefugnissen. Die Führungskraft nimmt dabei zunehmend die Rolle eines Supervisors ein: Sie unterstützt und korrigiert, aber regiert nicht mehr.

Der Personalabteilung fällt im Zuge dieser Entwicklung die Aufgabe zu, geeignete Führungskräfte zu finden, die die Kompetenz der Mitarbeiter anerkennen. Zusätzlich kann sie im Hintergrund regulierend wirken, damit das Team und die neue Führungskraft möglichst optimal miteinander harmonieren.

Bild: Pixabay, 593341, StartupStockPhotos

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