Viele junge Menschen träumen davon, einmal auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zu stehen. Doch so ein Schauspiel Studium verlangt viel Disziplin, Talent und auch einiges an Glück. Voraussetzung ist das Bestehen der Aufnahmeprüfung. Doch wo bewirbt man sich und was wird von einem verlangt?

Wer Schauspieler/in werden möchte, hat einen langen Weg vor sich und wird immerzu neue Prüfungen bestehen müssen, um Engagements zu erhalten und spielen zu dürfen. Das finanzielle Auskommen steht mit den teilweise sehr hohen Ausbildungskosten in keinem Verhältnis. Wer sich von der traurigen Wahrheit aber nicht abbringen lässt und überzeugt ist, nichts anderes im Leben machen zu können/wollen, kann den Kampf aufnehmen und sich an Hochschulen und Privatschulen bewerben.

Berufswunsch Schauspieler: Wie bewerbe ich mich?

Als ersten Schritt Richtung Traumberuf sollte man sich gründlich informieren, wo man Schauspiel studieren kann. Es ist generell immer sinnvoll, sich für dieses Studium überall zu bewerben, weil die Chancen vor Ort angenommen zu werden, sehr gering sind.

Um ein Schauspiel-Studium aufnehmen zu können, sollte man schon bei der Bewerbung einige Erfahrungen mitbringen und nachweisen können. Oft werden Referenzen in den Bewerbungsunterlagen verlangt oder sind erwünscht. Wenn man eine gut ausgearbeitete Bewerbungsmappe zusammengestellt hat, schickt man diese mit den erforderlichen Zeugnissen innerhalb der Bewerbungsfrist an die Schauspielschulen. Danach heißt es warten…

Klappe die Zweite: Auf Antwort warten

Oft dauert es sehr lange, bis eine Reaktion auf die ersten Bewerbungsunterlagen kommt. Meistens geben die Schulen an, in welchem Zeitraum sie die Bewerbungen bearbeiten. Sollte man lange danach noch nichts gehört haben, kann man schon mal telefonisch nachhaken.

Wenn man allerdings eine Absage bekommt, kann man keine Begründung erwarten. Wenn nur Absagen ins Haus flattern, darf man sich davon noch nicht unterkriegen lassen und bewirbt sich zum nächsten Mal einfach nochmal. Es ist in der Zwischenzeit immer sinnvoll, am Ball zu bleiben und sich Rat bei Schauspielern oder Lehrern zu holen. Bekommt man allerdings eine Einladung zum Vorsprechen im Rahmen einer Aufnahmeprüfung, ist der erste Schritt geschafft.

Auftritt ich: Vorsprechen und Eignungsprüfung

Oft bestehen die Aufnahmeprüfungen an Schauspielschulen aus mehreren Runden mit verschiedenen Anforderungen an die Bewerber. Wer nach der Bewerbung eingeladen ist, kann mit einem Vorsprechen und einem eventuellen persönlichen Gespräch rechnen.

Der Bewerber muss zwei bis drei Rollen vorbereiten und vor den Prüfern präsentieren. In den meisten Fällen muss man auch ein Lied singen. Die Rollenauswahl spielt dabei eine große Rolle: Man sollte keinen Monolog wählen, der schon zu abgegriffen ist, sonst kann ihn niemand mehr hören. Außerdem sollte die Rolle irgendwie zu einem passen, man sollte sich wohl damit fühlen und sich nicht an zu großen Vorbildern orientieren. Ein Schauspielstudent muss einerseits wissen, was er tut und andererseits noch formbar sein. Der Bewerber ist in der Prüfung Regisseur und Instrument seiner selbst. Keine einfache Aufgabe!

Zweite Runde: Letzte Chance?

Wenn man das erste Vorsprechen erfolgreich bewältigt hat, können noch einige Prüfungen kommen, bevor man für das Studium wirklich zugelassen wird. Auch während des Studiums finden immer wieder Zwischenprüfungen statt, die es zu bestehen gilt. Ein Schauspieler muss bei den Studienbedingungen von Anfang an lernen, mit Niederlagen umzugehen. Wenn man in der zweiten oder dritten Runde rausfliegt, ist das fast normal und bedeutet nicht das Aus vom Schauspieltraum.

Wer in der Bewerbungsphase Durchhaltevermögen beweist, wird auch die Disziplin für das Studium aufbringen. Wer allerdings hofft, dass ihm der Traum auf einem Silbertablett serviert wird, sollte weiter in einer Laiengruppe spielen und sich den Spaß daran nicht verderben lassen.

Hochschule oder Privatschule: Nur eine Kostenfrage?

Schauspiel, egal ob man ans Theater oder zu Film- und Fernsehen will, kann man an staatlichen Hochschulen in öffentlicher Trägerschaft oder staatlich anerkannten bzw. genehmigten Schauspielschulen studieren. Voraussetzung für das Studium an der Universität/Hochschule ist ein Abitur. In seltenen Fällen werden aber auch Ausnahmen genehmigt.

Während an Hochschulen „nur“ die Studiengebühren gezahlt werden müssen, kostet die Ausbildung an einer Privatschule um die 500 Euro im Monat. Die Preise sind je nach Schule und pro Semester verschieden. Es gibt manchmal die Möglichkeit, seine Ausbildung von einer Stiftung o.ä. fördern zu lassen oder einen Bildungskredit aufzunehmen.

Privatschulen haben den Ruf, auch weniger talentierte Schüler aufzunehmen, weil diese dafür zahlen. Dieser Vorwurf ist aber unbegründet. Trotzdem können die Jobchancen auf dem Arbeitsmarkt später mit diesem Ruf zu kämpfen haben. Wer all das bewältigt, dem wünschen wir „Toi, toi, toi!“.

Foto: Thinkstock, 469917022, iStock, robertsrob

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