Berlin – Legen Professoren deutscher Hochschulen gesteigerten Wert auf die später im Beruf meist dringend notwendige Teamfähigkeit ihrer Studenten? Dies gilt nur für die wenigsten Fächer.

Für ein erfolgreiches Studium halten die Hochschullehrer logisches Denkvermögen, selbstständiges Lernen und Leistungsbereitschaft für die wichtigsten Attribute, wie eine
Umfrage der Bertelsmann-Stiftung angegliederten Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) unter 9500 «Profs» ergab.

Die CHE-Forscher befragten für ihre
Studie Lehrende von 32 Fächern, darunter Jura, Medizin oder Maschinenbau. Abstraktes, logisches und analytisches Denkvermögen finden «Profs» nahezu aller Fächer wichtig. Künftige Wirtschaftsingenieure, Sport- oder Medienwissenschaftler müssen diese Fähigkeiten aber nicht zwingend haben, wie die Umfrageergebnisse zeigen.

Eine Berufsausbildung oder zumindest Praktika erwarten die Hochschullehrer lediglich für ein Studium der sozialen Arbeit oder der Pflegewissenschaften – für Medizin oder Maschinenbau dagegen nicht unbedingt. Gute Allgemeinbildung ist laut Umfrage nur für Rechtswissenschaften von Vorteil.

CHE-Studienleiterin Nina Horstmann: «Die Anforderungsprofile können Studienorientierten einen ersten Eindruck vermitteln, was von ihnen im jeweiligen Fach generell erwartet wird.» So setzen die Professoren bei angehenden Zahnmedizinern auf dreidimensionales Vorstellungsvermögen und feinmotorische Fähigkeiten – und bei Pflegewissenschaftlern oder Psychologen auf Interesse am Umgang mit Menschen.

Fotocredits: Swen Pförtner
(dpa)

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