Endlich geschafft: Scheinfrei. Du bist durch die ersten unsicheren Semester des Grundstudiums gekommen, hast die Zwischenprüfung erfolgreich gemeistert, dir am Hauptstudium die Zähne ausgebissen – nun fehlt nur noch der letzte kleine Rest: Die Diplomarbeit. Abschlussarbeiten sind oft die größte Hürde für Studierende – es ist gar nicht so einfach, sich auf ein Thema festzulegen und es dann bis zum bitteren Ende durchzuziehen. Wenn du dein Thema wählst, ist es wichtig, dass du dir auch vorstellen kannst, dich einige Monate lang damit zu beschäftigen. Das heißt im Klartext, dass es in irgendeiner Form spannend sein sollte. Sprich zudem das Thema gut mit deinem betreuenden Professor ab und grenze es ein, damit du nicht zu ausufernd schreibst.
Im Vorfeld ist eine ausgiebige Literaturrecherche sehr wichtig: Welche Bücher sind Klassiker zu deinem Thema? Sind sie aktuell? Gibt es Gegenpositionen?
Wenn es dann an das tatsächliche Lesen und Schreiben geht, ist deine innere Ausgeglichenheit der Grundpfeiler für den Erfolg der Arbeit: Eine Diplomarbeit kannst du eben nicht wie Hausarbeiten oder Essays noch in der Nacht vorher schnell fertig schreiben; sie braucht eine langfristige und gezielte Planung. Leider musst du in der Hauptschreibzeit die sozialen Kontakte reduzieren – ständig weggehen und bis in die Morgenstunden feiern ist einfach nicht mehr drin.
Auf der anderen Seite darf sich die Zeit für dich nicht in eine asketische Tortur verwandeln – in regelmäßigen Abständen solltest du dir was Gutes gönnen, mal was mit Freunden machen und abschalten. Hauptsache, du bist am nächsten Tag wieder dabei. Ich bin persönlich auch ein Fan von einem ganz freien Tag in der Woche. Das klingt für manche vielleicht nach verschwendeter Zeit, hilft aber sehr, sich zu regenerieren und mit voller Konzentration wieder in die Diplomarbeit einzusteigen.
Ein Zeitplan hilft dir, immer wieder zu beurteilen, wie weit du gekommen bist und das noch vorhandene Zeitpensum richtig einschätzen zu können. Allerdings ist er keine Moralkeule und wenn du dich ständig nicht an den Zeitplan halten kannst und vor schlechtem Gewissen vergehst, dann leg ihn öfters mal beiseite.
Natürlich ist es trotzdem glasklar: Der Abgabetermin rückt näher und näher. Wenn du dich selbst, deine Mitmenschen und dein Studium liebst, solltest du nicht an deine übernatürlichen Fähigkeiten glauben, alles auf dem letzten Drücker machen zu können, sondern kontinuierlich arbeiten.
Ich drücke dir die Daumen!