Gütersloh (dpa) – Kaum eine Vorlesung ohne Powerpoint und Co: Digitale Medien sind laut einer Umfrage an deutschen Hochschulen längst zur Normalität geworden, verdrängen die gute alte Tafel aber nicht.

Wie aus dem von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlichten «Monitor Digitale Bildung» hervorgeht, gab die überwiegende Mehrheit der Dozenten an, neben klassischen Lehrmitteln zumindest gelegentlich Videos (59), digitale Texte (74 Prozent) oder Präsentationen (92 Prozent) für Lehrveranstaltungen zu nutzen.

Jeder zweite der mehr als 660 befragten Lehrenden stellt Materialien in elektronischer Form über Lernmanagement-Systeme zur Verfügung. Luft nach oben sehen die Experten beim Einsatz neuerer Techniken: So kommen digitale Lernspiele (von 23 Prozent der Lehrenden genutzt), elektronische Tests (28 Prozent) oder Apps (8 Prozent) kaum in den Hörsälen zum Einsatz.

Eine Mehrheit der mehr als 2750 befragten Studierenden zeige sich aufgeschlossen gegenüber digitalen Medien in der Hochschullehre, so die Studienautoren. «Digitale Enthusiasten» seien deutsche Studenten allerdings nicht: Die höchsten Zustimmungswerte erfuhren klassische Unterrichtsmittel wie die Tafel. Das Fachliche sei für die meisten Befragten schlicht wichtiger als die Frage, welche Medien sie einsetzten. Die Wochenzeitung «Die Zeit» berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe ebenfalls über die Umfrage.

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(dpa)