Theoretisch sind jetzt durch die Einführung des Bachelors und des Masters die Studienabschlüsse in Deutschland international vergleichbar. Praktisch jedoch suchen sowohl die Absolventen als auch die Menschen im Personalmanagement immer wieder nach Kriterien, die die Auswahl erleichtern. Wie kann man sich aus der Masse abheben? Für die ganz Ehrgeizigen gibt es die Möglichkeit gleichzeitig mehrere Hochschulabschlüsse innerhalb der regulären Studienzeit, am besten noch in unterschiedlichen Ländern, zu machen. Voraussetzung für ein bi- oder trinationales Studium sind natürlich, neben dem Willen einen Großteil seiner Freizeit zu opfern und einer schnellen Auffassungsgabe, auch hervorragende Sprachkenntnisse. Vielleicht ist das nicht jedermanns Sache, aber eins ist sicher – man hat einen klaren Vorteil auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zum gewöhnlichen B.A. oder M.A. Studenten.

An der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) in Saarbrücken zum Beispiel sind momentan 4600 Studenten in einem der 145 bi- oder trinationalen Studiengänge eingeschrieben. Besonders beliebt ist die Kombination Geisteswissenschaften und Jura oder auch Wirtschaftswissenschaften und Ingenieurwissenschaften. Die DFH nimmt ganz klar eine Vorreiterrolle im Bereich Doppelstudium im Ausland ein. Studiengebühren werden in der Regel nur an einer Hochschule gezahlt, teilweise kann man sich davon sogar befreien lassen. Während des Auslandsstudiums gibt es sogar noch 250 Euro monatlich als „Mobilitätshilfe“.

Aber auch der DAAD fördert Doppelabschlüsse in unterschiedlichen Ländern, vor allem im Bereich des Masters. Und einer Umfrage des DAAD zufolge lohnt sich die Mühe tatsächlich: Jedes zweite Unternehmen ist besonders an Doppelabschlüssen interessiert. Zudem könnten die Absolventen bei jedem fünften Unternehmen mit einem höheren Gehalt rechnen. Und nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft ist gerade interkulturelle Kompetenz gefragter denn je. Also dann – ab ins Ausland und ins Doppelstudium!