Köln – Englisch sicher zu beherrschen – das ist für zahlreiche Studiengänge heute Zulassungsvoraussetzung. Einige Hochschulen verlangen schon bei Studienbeginn entsprechende Nachweise von ihren Studierenden.

Andere wollen sie im Studienverlauf oder insbesondere dann, wenn sich Studierende für ein Auslandssemester bewerben möchten. Zwischen Abkürzungen wie TOEFL, IELTS und Co. ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema:

Wie werden Sprachniveaus unterschieden?

Der
GER (Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen) dient als Maßstab zur Einordnung und zum Vergleich von Sprachniveaus. Dazu unterteilt der GER Sprachkompetenzen in sechs Stufen von A1 wie Anfänger bis C2, was annähernd muttersprachliche Kenntnisse bescheinigt.

«Das erreichte Sprachniveau im deutschen Abitur entspricht dem Level B2 auf der GER-Skala», erklärt Klara Mevi vom Serviceteam Sprachkurse der Carl Duisberg Centren. Das reiche meist für eine Zulassung an deutschen Hochschulen, so ihre Einschätzung. Wer jedoch keinen Nachweis mit Abiturzeugnis erbringen kann, muss seine Fähigkeiten meist mit einem Sprachzertifikat nachweisen.

Was sind die gängigsten Zertifikate für Englisch?

«Für Nachweise von Englischkenntnissen gibt es für Studenten drei gängige Zertifikate», sagt Tobias Dieter vom privaten Bildungsanbieter Education First (EF). Dazu gehören die Zertifikate der Universität Cambridge, wie etwa der Cambridge Advanced Test oder der Cambridge Proficiency Test. Daneben werde auch das IELTS-Zertifikat des British Council häufig anerkannt, ergänzt van Siclen. «Und zuletzt gibt es TOEFL, einen amerikanisch ausgerichteten Test».

Die Zertifikate
TOEFL und
IELTS sind für einen Zeitraum von zwei Jahren gültig. Wer den Cambridge-Nachweis ablegt, hat ihn für sein Leben lang, sagt Tobias Dieter von Education First. Mevi schränkt jedoch ein: «Nutzt man die Sprache zwei Jahre lang nicht, kann das bedeuten, dass man das bescheinigte Niveau nicht mehr halten kann. Viele Arbeitgeber und Hochschulen akzeptieren aus diesem Grund in der Regel generell nur Zertifikate, die nicht älter als zwei Jahre sind.»

Wo können die Sprachnachweise abgelegt werden?

Um die Prüfung für die Sprachzertifikate abzulegen, gibt es jeweils ausgewiesene Testzentren. «In größeren Städten kann man den Test meist in einem Zentrum vor Ort ablegen, wer aus einer kleineren Stadt kommt, muss dann dorthin fahren», sagt Neil van Siclen, vom privaten Bildungsanbieter Admundi Language Services.

Die Universität Cambridge, die das Cambridge-Zertifikat für unterschiedliche Niveaustufen anbietet, listet sie zum Beispiel auf
in einer Datenbank auf.

Für das IELTS-Zertifikat sind Prüfungen nach Informationen des British Council derzeit an 17 Standorten in Deutschland möglich. Eine Übersicht gibt es auf der
Webseite des British Council.

Für TOEFL bietet die durchführende Organisation ETS (Educational Testing Service) auf ihrer Homepage ebenfalls eine
Datenbank zur Recherche der Testzentren.

Wie kann ich mich vorbereiten?

Wie intensiv sich Studierende oder Bewerber auf den Englischtest vorbereiten müssen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. «Die wenigsten erbringen das geforderte Niveau aus dem Stand heraus», so die Einschätzung von Tobias Dieter. Der Bildungsanbieter EF empfiehlt daher, je nach gewähltem Examen und nach den Voraussetzungen, die der einzelne mitbringt, eine Vorbereitung mindestens drei Monaten oder sechs bis acht Wochen, sofern die Vorbereitung im Ausland stattfindet.

Zur Vorbereitung gibt es spezielle Lehrbücher, Kurse von privaten Anbietern oder Materialien auf den Webseiten der Anbieter. Laut van Siclen ist es vor allem wichtig, sich mit dem Aufbau und den Inhalten des Tests auseinanderzusetzen.

In Vorbereitungskursen kommen zusätzlich zur Anmeldegebühr für die Prüfung nochmals Kosten auf Studierende zu. Laut van Siclen sind das etwa 20 Euro pro Unterrichtseinheit. «Und um ein Sprachniveau höher zu kommen, empfehlen wir 60 bis 80 Unterrichtsstunden». Es gebe aber auch Teilnehmer, die das wesentlich schneller erreichen.

Was die Gebühren betrifft, bewegen sich alle Zertifikate in einem ähnlichen Rahmen, bestätigen die Experten. Es kommt jedoch auch immer auf das gewählte Zertifikat und das Prüfungszentrum an. Mit Kosten von 200 Euro müssen Studierende mindestens rechnen, die einmalige Prüfgebühr kann sich aber auf bis zu 350 bis 500 Euro belaufen, so van Siclen.

Fotocredits: Christin Klose
(dpa/tmn)

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