Ob nun eine private Krankenversicherung besser ist oder doch eine gesetzliche ist nicht selten eine Frage, die gerne einmal ignoriert und als „Erwachsenenkram“ in die dunkelsten Ecken des Gehirns abgeschoben wird. Diese Attitüde verwundert nicht, denn wer denkt schon gerne an Krankheit oder Alter? Dennoch sollte zu Beginn und während des Studiums zumindest eine Grundsatzentscheidung gefällt werden.

Zu Beginn des Studiums unterliegen alle Studierenden der Versicherungspflicht in einer gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Für die meisten Studierenden gilt jedoch, solange das 25. Lebensjahr nicht überschritten ist und die Eltern einer gesetzlichen Krankenkasse angehören, ist man normalerweise Teil der elterlichen Familienversicherung. In diesem Falle muss erst einmal nichts weiter getan werden.  Anders sieht es aus, wenn die Eltern privat versichert sind oder wenn man selbst lieber eine private Krankenversicherung (PKV) abschließen möchte. In diesen Fällen muss man sich in den ersten drei Monaten des Studiums von der Versicherungspflicht befreien lassen.

Die gesetzliche Krankenversicherung

Ganz unabhängig vom ideologischen Schlagabtausch gibt es doch ganz grundsätzliche Unterschiede zwischen PKV und GKV, die vor einer Entscheidung berücksichtigt werden sollten. Gesetzliche Krankenkassen bieten zu 95 Prozent exakt die gleichen Leistungen an, weil dies vom Gesetzgeber so vorgeschrieben ist. Festgelegt ist seit der Einführung des Gesundheitsfonds auch ein einheitlicher Beitragssatz von 14,9 Prozent, Studierende zahlen 64,66 Euro im Monat. Darüber hinaus bietet die  GKV auch immer zusätzliche Leistungen an, die zwar extra kosten, aber auch den Unterschied zwischen ihnen ausmachen.

Die private Krankenversicherung

Während die GKV niemanden eine Versicherung verwehren darf, können sich die privaten Krankenkassen ihre Kunden auswählen. Für die Aufnahme und Beitragsberechnung zählen Kriterien wie Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen, Gesundheitszustand und die Leistungen. Der tatsächliche Beitrag liegt dann meist höher als bei der GKV, allerdings besteht der große Vorteil der Wahlfreiheit und Vertragssicherheit. Leistungen können also nicht einfach gekürzt oder gestrichen werden. Seit 2009 gibt es darüber hinaus auch bei der PKV einen so genannten Basistarif, der dem Leistungsniveau der GKV entspricht und entsprechend weniger kostet.

Letztlich eine Glaubensfrage

Für welches Versichertenmodell sich der oder die Studierende auch immer entscheidet, letztlich ist es eine Glaubensfrage. 90 Prozent aller Deutschen ist gesetzlich versichert, das System hat sich durchgesetzt, basiert auf Solidarität und wird viel beneidet im Ausland. Den Privatversicherungen haftet bisweilen das Image des Besserverdienenden, der Elite und der grundsätzlichen Bevorzugung an. Manches davon ist nicht von der Hand zu weisen, vieles allerdings ideologisches Geschrei und letztlich stellen sie sich lediglich dem Wettbewerb.