Magdeburg – Die Hochschulen in Sachsen-Anhalt suchen auf immer neuen Wegen den Kontakt zu künftigen Studenten. Die Hochschule Anhalt und die Hochschule Harz bietet seit dem vergangenen Jahr Studienberatungen auch per Whatsapp an.

Das Angebot wird laut den Studienberatern gerne genutzt. Im vergangenen Jahr habe es 300 Anfragen binnen zweieinhalb Monaten gegeben – das seien so viele gewesen, dass man das Angebot in diesem Jahr bewusst weniger stark vermarktet habe, sagte Studienberaterin Carolin Wendzel.

Die
Universität Magdeburg plant laut Studienberater Ulrich Schmidt ebenfalls eine Kontaktmöglichkeit mit Whatsapp: «Wir sind immer offen für Veränderungen, die oft von den großen Unis ausgehen». Vor einigen Jahren habe die Uni Magdeburg schon einmal einen Chatroom angeboten, der aber auf wenig Resonanz gestoßen sei.

An der
Universität Halle können Studenten den Kontakt per Videogespräch suchen. «Wir haben in etwa zwei Mal die Woche Skype-Beratungen», sagte Annelie Breitfeld, Referatsleiterin der Studienberatung in Halle. «Das dient vor allem den ausländischen Studenten». Zudem gibt es das Angebot «StudyPhone» – telefonisch und per Mail können Studieninteressierte von aktuellen Studenten der Uni Antworten auf ihre Fragen zum Studium erhalten.

Eine Beratung von Angesicht zu Angesicht sei aber weiterhin unersetzbar, sagte Breitfeld. «Im Zuge der Beratung werden ja auch wichtige Entscheidungen getroffen», sagte die langjährige Studienberaterin. Ihr ist aufgefallen, dass heute öfter als früher nach den späteren Karriereoptionen gefragt wird. «Ich kann den Trend erkennen, dass ein größeres Sicherheitsbedürfnis bei den Studieninteressenten herrscht». So seien vor allem Medizin oder Lehramt-Studiengänge beliebt.

Cornelius Hupe, Studienberater der
Hochschule Harz, weist auf die Vorteile der Whatsapp-Beratung hin. Der Kontakt bleibe länger bestehen. «Bei Whatsapp sind die Hemmungen geringer, auch nach zwei Monaten noch einmal eine neue Frage zu stellen», sagte er. Das bedeute aber nicht, dass es kumpelhaft zugehe. «Obwohl man Whatsapp ja meistens eher für lockere Gespräche nutzt, wird sehr förmlich geschrieben», sagte Hupe. Das kann auch Carolin Wendzel bestätigen: «Wir bekommen jetzt keine Nachrichten mit «Jo, digga», um es zugespitzt zu sagen. Man wird auch nicht geduzt, alle sind sehr höflich».

An der
Hochschule Anhalt stellen die Studieninteressierten laut Wendzel sehr viele Fragen, deren Antworten sich auch mittels Recherche oder bei genauem Nachlesen finden ließen. «Wir bekommen zum Beispiel die Frage, was nach einer Zusage als nächstes zu tun ist», sagt Wendzel, «obwohl das schon auf den Dokumenten steht, die wir den Studenten zusenden».

Fotocredits: Jens Kalaene
(dpa)

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