Gütersloh – Wer sein Studium oder einen Teil davon mit Hilfe eines Studienkredits finanzieren will, sollte für die gesamte Rückzahlungsdauer einen festen Zinssatz vereinbaren. Das rät Ulrich Müller vom Centrum für Hochschulentwicklung, das
Studienkredite getestet hat.

Von einem variablen Zinssatz rät Müller dagegen ab. Denn dann wird es für Kreditnehmer teurer, sobald der Marktzins steigt. Und zu bedenken ist dabei, dass die Rückzahlung bis zu 20 Jahre dauern kann. Der derzeitige Niedrigzins mache Kredite für viele attraktiv.

Gut sei auch eine Stundung der Zinsen in der Auszahlungsphase, erklärt Müller. Andernfalls werden die Zinsen bereits während der Auszahlung vom Kreditbetrag abgezogen. Das ist ungünstig, wenn man die monatlichen Raten bereits in voller Höhe verplant hat. Werden die Zinsen gestundet, kommen sie erst in der Rückzahlungsphase zum Tragen.

Die Rückzahlung sollte bereits vor der Auszahlung abgesprochen werden. Denn manche Kreditgeber regeln den Ablauf der Rückzahlung erst, nachdem der Kredit ausgezahlt wurde. Von so einer Regelung rät Müller aber ab. Denn dann sei man in einer schlechten Position. «Die Schulden sind gemacht, dadurch steht man unter Druck und kann nur schwer gute Konditionen aushandeln.» Kulant seien die Kreditgeber mit dem Zeitpunkt zum Beginn der Rückzahlung: Die meisten räumen einem nach Studienabschluss ein bis zwei Jahre Zeit für die Jobsuche ein.

Für Studenten in finanzieller Notlage sind auch die Studentenwerke eine Anlaufstelle. Viele bieten Unterstützung durch Notfonds oder eigene Darlehenskassen an. Dafür wird zunächst jeder Einzelfall geprüft. In aller Regel ist die Rückzahlung zinsfrei, jedoch werden oft Bürgschaften verlangt. Im ersten Schritt sollten Studenten eine Sozialberatung bei ihrem Studentenwerk in Anspruch nehmen.

Fotocredits: Daniel Reinhardt
(dpa/tmn)

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