In zahlreichen deutschen und österreichischen Hochschulen und Universitäten werden zur Zeit die Hörsäle besetzt und für eine Verbesserung in der Bildung gekämpft. Auch Schüler schließen sich den Protesten an, die Anfang Dezember einen neuen Höhepunkt finden sollen.

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Studentenproteste im Herbst

Die Studentenproteste vom Sommer 2009 gehen nun in die zweite Runde. Seit der Bundesweiten Großdemo am 17. November sind an zahlreichen Deutschen Universitäten die Hörsäle besetzt. Die bundesweiten Proteste, die für eine Woche geplant waren, sind damit also noch lange nicht vorbei. Im Gegenteil, am Wochenende nahmen die Protestaktion mit der Blockierung des Hotel Adlon in Berlin, wo der Kongress „Führungstreffen Wirtschaft“ stattfand, durch Demonstrierende einen neuen Höhepunkt.

Gekämpft wird für eine Verbesserung der schlechten Umsetzung der Bologna-Reform und die damit verbundene starren Studiengänge, die kaum persönliche Gestaltung zulassen und darüber hinaus keine Zeit lassen für z. B. Nebenjobs, obwohl an den meisten deutschen Hochschulen Studiengebühren um die 500 Euro pro Semester fällig werden. Weitere Forderungen sind mehr Selbstbestimmung an der Uni, da sie den  jungen Menschen durch die Umstrukturierungen der letzten Jahre wie eine Wirtschaftsverwertungsstätte vorkommt, nicht mehr wie ein Platz, an dem man für’s Leben lernt. Generell werden auch gegen die schwierigen Bedingungen und verschärften N.C.s und den Problemen beim Wechsel von Bachelor- zum Masterstudiengang demonstriert.

Trotz dass die meisten Protestaktionen friedlich ablaufen und teilweise sogar von Dozenten unterstützt werden, gab es auch schon Gewalteinsatz und polizeiliche Räumungen, z. B. in Essen, Bochum und Bonn.
Auch immer mehr Schüler schließen sich den Studenten an und besetzen die Aulen ihrer Schulen.

Dritte Runde im Bundesweiten Bildungsstreik für Dezember geplant

Doch die Protestaktion im November soll nicht die letzte für das Jahr 2009 sein. Bereits für die Zeit vom 30. November bis 6. Dezember plant man einen weiteren koordinierten bundesweiten Bildungsstreik mit einem Höhepunkt am 10. Dezember. Dann nämlich tagen erneut die Kultusminister der Bundesländer zur Beratung in Bonn und sollen von einer notwendigen Umstrukturierung der Bachelorstudiengänge überzeugt werden.

Mehr Infos und welche Hochschulen sich beteiligen, erfährt man hier